Thanatologie ist mehr als nur die Wissenschaft vom Sterben. Im Todesfall kann eine thanatologische Versorgung die persönliche Abschiednahme vom Verstorbenen ermöglichen.
Zu den thanatologischen Aufgaben des Bestatters gehört es, Verstorbene vor der Trauerfeier hygienisch zu versorgen.
Dazu gehören das Entkleiden und Waschen des Verstorbenen, Verschließen von Körperöffnungen, Schminken sowie das Anlegen von Totenbekleidung. In der Regel ist diese Versorgung durch den Bestatter für eine Aufbahrung ausreichend.
Ist der Verstorbene jedoch schwer entstellt (z. B. nach einem Unfalltod, Tod durch Gewalteinwirkung oder Schienensuizid), kann eine weitergehende thanatologische Versorgung erforderlich werden.
Diese kann der Bestatter nur leisten, wenn er eine zusätzliche Ausbildung als praktischer Thanatologe oder Thanatopraktiker absolviert hat.
Der praktische Thanatologe oder Thanatopraktiker stellt den Körper des Verstorbenen optisch wieder her.
Dadurch ermöglicht er den Hinterbliebenen trotz der schweren Verletzungen einen Abschied am offenen Sarg.
Der praktische Thanatologe erfüllt damit eine bedeutende Aufgabe, denn die persönliche Abschiednahme wird als wichtiger Schritt in der Trauerarbeit empfohlen.
Zu den weiteren Aufgaben des Thanatologen oder Thanatopraktikers gehört die Einbalsamierung von Verstorbenen. In Abgrenzung zu den Ritualen des Altertums spricht man dabei vom Modern Embalming. Eine Einbalsamierung ist zum Beispiel erforderlich, wenn der Verstorbene nach einem Todesfall ins Ausland überführt wird. Dem Körper werden dazu konservierende Flüssigkeiten injiziert, die die natürlichen Zersetzungsprozess nach dem Tod verzögern sollen.
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